logo Samos und Ikaria   -   Mai 2005
zu Gast bei Pythagoras und Che Guevarra
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16. Mai

Gestern war uns kurz vor den Stauseen ein Wegweiser zum Amoudi Plateau aufgefallen. Dies soll nun unser heutiges Ziel werden. Dazu quälen wirAmoudia Plateau erst einmal erneut unseren Matiz hinauf an Raches vorbei zum Ausgangspunkt an der Staubstrasse. Der Weg zunächst durch Wälder und später durch ein Waldbrandgebiet führt stets über eine holprige Sandpiste. Am Hochplateu stellen wir erstaunt fest, dass wir uns genau so immer Afghanistan vorgestellt Amoudiahatten – eine reine Felswüste so weit das Auge reicht. Inmitten dieser Felswüste ragen riesige teilweise 20m hohe runde Granitblöcke empor und überall tummeln sich Ziegen, die in diesem kargen Gebiet tatsächlich noch etwas grünes zum Fressen finden. Wir steigen noch etwas weiter hinauf bis wir an eine Scharte kommen, von der aus der Pfad weiter zur Südseite nach Manganitis führt. Hier steht man in einer Höhe von 850m auf einem westlichen Scheitelpunkt der Insel. Von hier aus können wir nun auch einen Blick auf die Südseite werfen, die sich extrem wild gestaltet – steil und karg. Wir sind doch froh auf die üppigere Seite wieder abzusteigen. Zurück am Hotel heisst es rasch ab in den Salzwasserpool – die Erfrischung war wirklich nötig. Am Abend beschliessen wir überdrüssig der immer gleichen Taverne, uns in Nas nach einem Abendmahl umzuschauen. Das viel 
AmoudiaWegweiser am Amoudia Plateau kleinere Nas im Verhältnis zu Amenistis bietet jedoch weitaus mehr geöffnete Tavernen, allesamt schön oberhalb des Meeres gelegen. Wir landen bei Anna. Anna - eine sehr nette junge Frau - deckt uns das übliche Papiertischtuch auf den Tisch, stellt die Getränke darauf und fordert uns auf: „if you are ready and hungry come in the kitchen and look“. Also es gibt es doch noch das Topfgucken. Wir folgten sofort und waren in der Küche entzückt über das reichliche und leckere Angebot. Ausserdem gabs noch frisch gefangenen Fisch, der eigens in einer aus Styropur gebastelten „Gefriertruhe“ aufbewahrt wurde und sofort mein grosses Interesse fand. Der zum köstlichen Mahl gebotene Wein wurde uns hier zum ersten Mal sogar in echten Weingläsern serviert.Wie bereits erwähnt war hier der offene Weisse ein  ausgezeichnetes Tröpfchen.

17. Mai

In die Schlucht, in die sich der Chalaris oberhalb von Nas gefressen hat, gibt es auch einen Wanderpfad. Hinter Amenistis Chalarisbeginnt einen Wanderweg, der oberhalb der Teerstrasse nach Nas führt. Dieser verläuft dann Chalarisgeradewegs in die Schlucht hinein. Da der Pfad sich stets oberhalb des Schluchtgrundes entlang schlängelt, können wir zunächst neidisch hinabschauen, wo sich kleine Wasserfälle und Gumpen die Hand geben. Nach einigen Höhenmetern ist doch der Reiz zu gross, so dass wir umkehren und an einer Weggabelung mit dem Hinweis zum Schluchtgrund genau dorthin absteigen. Unten ist es dann die reine Badefreude. Unwesentlich zu erwähnen, dass wir, da wir auch hier wie bereits an den vorangegangenen Tagen niemandem begegnet sind, das Bad ganz „ungezwungen“ in verschiedenen Gumpen geniessen.

18. Mai

Die Myrsonas Schlucht von Gialiskari (etwa 2 km östlich von Amenistis) hatten wir von den kleinen Stauseen ja schon vor drei Tagen einmal Kanalangewandert. Heute beginnen wir sie von „unten“. Man geht am Hotel Ikarus Star in Gialiskari vorbei und gelangt auf einen kleinen Wasserkanal, den man zunächst entlang wandert. Bald darauf ist man in der Schlucht. Doch auch hier verläuft der Weg am Hang oberhalb des Wasserlaufes, da die Schlucht selbst sehr wild mit Felsen und Abhängen versehen zu unwegsam ist. Unsere Lust auf ein kühles Bad lässt wieder Myrsonasnicht lange auf sich warten. Nach ein paar Höhenmetern entdecken wir eine Stelle, an der es sich eignet, wild in die Schlucht hinabzusteigen. Da wir mit Schafskäse, Tomaten, Brot und Obst ausreichend versorgt sind, rasten und baden wir hier noch eine Weile, ehe wir den Rückweg antreten. Heute ist ja unser letzter Tag auf Ikaria und so wollen wir auch gebührend Abschied nehmen. Dies lässt sich doch am besten bei Anna in Nas mit einem delikaten Essen bestreiten. Auf Druck eines langjährigen Gastes wird sie Weihnachten in München verbringen; dieser hatte angedroht, ansonsten nie wieder nach Ikaria zu kommen. Voller Sorge fragte sie, wie kalt es zu dieser Zeit in München ist und schauderte nach unserer Antwort. Dann verabschiedete sie sich mit Bussi links, Bussi rechts. Mit dem Amphitea auf Samos zu Beginn unserer Reise waren dies unsere besten Speisen. Ihre Taverne namens „Anna“ ist zu Beginn in Nas die erste auf der rechten Seite.

19. Mai

Um 11 Uhr soll unsere Fähre in Agios Kirikos starten. Also setzen wir uns heute recht früh Richtung Agios Kirikos in Bewegung. So können wir die
Kokkari bei Nacht Kokkari bei Nacht gut 50 km durch diese wilde Landschaft noch einmal richtig geniessen. Die kaum einmal eine gerade Strecke bietende Strasse führt zunächst nach Osten und dann auf einen gut 600hm hohen Pass und windet sich dann nach Süden der Hauptstadt zu. Leider ist es so dunstig, dass die in Sichtweite liegenden Inseln wie Samos, Fourni und Patmos nur schemenhaft zu erkennen sind. Um 11 Uhr ist die Fähre weit und breit noch nicht zu sehen. Abgesehen davon, dass nicht so recht klar ist, woher sie kommt und wo sie anlegt, weiss auch niemand, wann sie tatsächlich kommt. Ein schon sichtlich nervös gewordener angehender Passagier  fragt im ganzen Hafen becken herum, erntet aber nur Achselzucken. Mittlerweile 12 Uhr grinst einer dieser Achselzucker zu mir herüber und meint: „That the Greek System – you have to wait!“. Ich versuch mich auch mal im Achselzucken und erwiedere: „Tipota!“. Doch siehe da, kurz darauf erscheint die Fähre und wir sind überrascht (Lexl froh!!), denn eine so grosse Fähre Marke Corsica Ferries hatten wir nicht erwartet. So erreichten wir Karlovassi etwa in der halben Zeit wie auf der Hinfahrt. Dort warteten schon Massen von Jugendlichen. Manche mit Gitarre, so dass die Vermutung nahe lag, dass wir hier so etwas Ähnliches wie ein Open Air Concert vor einigen Tagen festgemacht hatten: das Archa Angelos neben dem Aiolos
Hotel Cavos Bay
Archa Angelos

Kontakt: Tel.: +30 22730 92135; man versteht gut englisch.
email: archan@otenet.grwww: www.archangelosvillage.gr



20. Mai

Die Wanderstiefel werden wieder übergestülpt. Vom Haus aus geht unsere Wanderung von Kokkari über Moni Vronda nach Vourioltes. KapelleWaldbrandgebietDer Weg führt uns durch Olivenhaine und Weinberge an netten kleinen Kapellen vorbei. Der Blick zurück nach Kokkari und dem Meer mit der dahinterliegenden türkischen Küste wird immer wieder zum Fotomotiv. Den Weg zu finden, hilft uns unser bereits oben angegebener Führer. Bei den Badewannen – so sagt er -  geht es rechts ab in die Waldbrandzone. Ab hier führt der Pfad durch eine gespenstig anmutende Landschaft. Geisterbäume als Zeugen der grossen Waldbrände gepaart mit bereits wieder blühender Pyrgana begleiten den steiler werdenden Pfad hinauf bis wir das Kloster Moni Vronda sehen. Wir entschliessen uns etwas weiter unterhalb durch Weingärten hindurch nach Vourliotes abzukürzen. Dort verweilen wir auf der schönen Platia in einer Taverne und treten nach 1 Stunde den Rückweg nach Kokkari an. Wir hatten mit einer Sandpiste gerechnet, doch dieser Pfad war nun wirklich schön angelegt und sehr abwechsungsreich. Die in voller Blüte stehenden Oleander prägen nun eindeutig die Landschaft.
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