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16. Mai Gestern
war uns kurz vor den Stauseen ein Wegweiser zum Amoudi
Plateau aufgefallen. Dies soll nun unser heutiges Ziel werden. Dazu
quälen wir
erst einmal erneut unseren Matiz hinauf an Raches vorbei zum
Ausgangspunkt an der Staubstrasse. Der Weg zunächst durch
Wälder und später
durch ein Waldbrandgebiet führt stets über eine holprige
Sandpiste. Am
Hochplateu stellen wir erstaunt fest, dass wir uns genau so immer
Afghanistan
vorgestellt hatten
– eine reine Felswüste so weit das Auge reicht.
Inmitten
dieser Felswüste ragen riesige teilweise 20m
hohe runde Granitblöcke
empor und
überall tummeln sich Ziegen, die in diesem kargen Gebiet
tatsächlich noch etwas
grünes zum Fressen finden. Wir steigen noch etwas weiter hinauf
bis wir an eine
Scharte kommen, von der aus der Pfad weiter zur Südseite nach Manganitis
führt. Hier steht man in einer Höhe von 850m auf einem
westlichen Scheitelpunkt der Insel. Von hier aus können wir nun
auch einen Blick auf die Südseite
werfen, die sich extrem wild gestaltet – steil und karg. Wir sind doch
froh auf
die üppigere Seite wieder abzusteigen. Zurück am Hotel heisst
es rasch ab in
den Salzwasserpool – die Erfrischung war wirklich nötig. Am Abend
beschliessen
wir überdrüssig der immer
gleichen
Taverne, uns in Nas nach
einem Abendmahl
umzuschauen. Das viel
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17. Mai In die Schlucht, in die
sich der Chalaris oberhalb von Nas gefressen
hat, gibt es auch einen Wanderpfad. Hinter Amenistis beginnt
einen
Wanderweg, der oberhalb der Teerstrasse nach Nas führt.
Dieser verläuft
dann geradewegs in die
Schlucht hinein. Da der Pfad sich stets oberhalb
des
Schluchtgrundes entlang schlängelt, können wir zunächst
neidisch hinabschauen,
wo sich kleine Wasserfälle und Gumpen die Hand geben. Nach einigen
Höhenmetern
ist doch der Reiz zu gross, so dass wir umkehren und an einer
Weggabelung mit
dem Hinweis zum Schluchtgrund genau dorthin absteigen. Unten ist es
dann die
reine Badefreude. Unwesentlich zu erwähnen, dass wir, da wir auch
hier wie
bereits an den vorangegangenen Tagen niemandem begegnet sind, das Bad
ganz
„ungezwungen“ in verschiedenen Gumpen geniessen.
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18. Mai Die Myrsonas Schlucht von Gialiskari
(etwa 2 km östlich von Amenistis)
hatten wir von den kleinen Stauseen ja schon vor drei Tagen einmal angewandert.
Heute beginnen wir sie von „unten“. Man geht am Hotel Ikarus Star in
Gialiskari
vorbei und gelangt auf einen kleinen Wasserkanal, den man zunächst
entlang
wandert. Bald darauf ist man in der Schlucht. Doch auch hier
verläuft der Weg
am Hang oberhalb des Wasserlaufes, da die Schlucht selbst sehr wild mit
Felsen
und Abhängen versehen zu unwegsam ist. Unsere Lust auf ein
kühles Bad lässt
wieder nicht lange auf sich warten. Nach ein
paar Höhenmetern
entdecken wir
eine Stelle, an der es sich eignet, wild in die Schlucht
hinabzusteigen. Da wir
mit Schafskäse, Tomaten, Brot und Obst ausreichend versorgt sind,
rasten und
baden wir hier noch eine Weile, ehe wir den Rückweg antreten.
Heute ist ja
unser letzter Tag auf Ikaria und so wollen wir auch gebührend
Abschied nehmen.
Dies lässt sich doch am besten bei Anna in Nas mit einem delikaten Essen
bestreiten. Auf Druck eines langjährigen Gastes wird sie
Weihnachten in München
verbringen; dieser hatte angedroht, ansonsten nie wieder nach Ikaria zu
kommen.
Voller Sorge fragte sie, wie kalt es zu dieser Zeit in München ist
und
schauderte nach unserer Antwort. Dann verabschiedete sie sich mit Bussi
links,
Bussi rechts. Mit dem Amphitea auf Samos zu Beginn unserer Reise waren
dies
unsere besten Speisen. Ihre Taverne namens „Anna“ ist zu Beginn in Nas
die erste auf der rechten Seite.
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Archa Angelos Kontakt: email: archan@otenet.gr , www: www.archangelosvillage.gr |
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20. Mai Die
Wanderstiefel werden wieder übergestülpt. Vom Haus aus geht
unsere
Wanderung von Kokkari über Moni Vronda nach Vourioltes.
Der Weg führt
uns durch Olivenhaine und Weinberge an netten kleinen Kapellen
vorbei. Der Blick zurück nach Kokkari und dem Meer mit der
dahinterliegenden türkischen Küste wird immer wieder zum
Fotomotiv. Den Weg zu
finden, hilft uns unser bereits oben angegebener Führer. Bei den
Badewannen –
so sagt er - geht es rechts ab in die
Waldbrandzone. Ab hier führt der Pfad durch eine gespenstig
anmutende
Landschaft. Geisterbäume als Zeugen der grossen Waldbrände
gepaart mit bereits
wieder blühender Pyrgana begleiten den steiler werdenden Pfad
hinauf bis wir
das Kloster Moni Vronda sehen. Wir entschliessen uns etwas weiter
unterhalb
durch Weingärten hindurch nach Vourliotes abzukürzen. Dort
verweilen wir auf
der schönen Platia in einer Taverne und treten nach 1 Stunde den
Rückweg nach Kokkari an. Wir hatten mit einer Sandpiste
gerechnet, doch dieser
Pfad war nun
wirklich schön angelegt und sehr abwechsungsreich. Die in voller
Blüte
stehenden Oleander prägen nun eindeutig die Landschaft.
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