Luang Prabang Umgebung
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Tad Kuang Si
Schon
beim Studieren des Reiseführers waren uns ein paar lohnenswerte
Ausflüge in die Umgebung aufgefallen. Zum ca. 25 km entfernten
Kuang Si Wasserfall (Tad = Wasserfall) sollte unsere erste Unternehmung werden. Unser
Vermieter organisierte uns einen Minibus mit Fahrer und schärfte
ihm ein, was
er uns auf alle Fälle auch unterwegs dorthin noch
zeigen sollte. Wir hatten irgendetwas von Reisschnaps und Hmong
Dorf
verstanden. Da der Fahrer kein Wort englisch verstand, begaben wir uns
ganz in seine Führung. Nach einer halben Stunde etwa hielt er bei
einem kleinen Dorf an und wir waren ganz froh darüber,
ein
paar
Minuten Verschnaufpause auf der doch sehr holprigen Piste
geniessen zu können. Er winkte uns, ihm zu
folgen. Nun kam er mit
zwei Frauen auf uns zu, die uns einen riesigen Behälter
entgegenstreckten. Nun wussten wir, dass wir unseren Vermieter richtig
verstanden hatten: hier handelte es sich um den Reisschnaps. Der
Behälter wude geköpft, ein kleiner Bambusstab
zurechtgespitzt, ein Plastikröhrchen daran befestigt und durch die
oben herausschauenden Reiskörner bis zum Boden des Behälters
gesteckt. Man sauge nun kräftig an dem Röhrchen und kommt so
in den Genuss des Schnapses. Dieser schmeckte übrigens recht
angenehm mild. So lässt es sich schon angenehmer weiterfahren.
Nach einer weiteren halben Stunde hält er wieder an, um seine
nächste Aufgabe zu erledigen. Wir befinden uns in einem Dorf, das
von Hmongs bewohnt wird. Diese sind wohl ein Teil der Händler auf
dem Textilmarkt von Luang Prabang. Auch hier verkaufen sie ihre Waren.
Ein kleines Mädchen mit einem Kleinkind auf dem Rücken
führt uns herum und besteht
darauf uns auch den letzten Winkel im Dorf zu zeigen, wo es
natürlich auch schöne Stoffe zu kaufen gibt. Wir sind ja
schon Fans dieser farbenprächtigen Textilien geworden. Nur
angesichts
unserer bescheidenen Transportmittel (jeder hat einen Kofferrucksack
zur Verfügung) halten wir
uns wieder zurück. Jetzt geht es steil mit dem Minibus hinauf und
wir spüren, nun sind wir dem Wasserfall ganz nah. Einige kleine
aufgebaute Garküchen versprechen, uns nach unserer Besichtigung
nicht verhungern zu lassen. Wir klettern zunächst einer Treppe am
Rand des Was serfalls,
die von ihm teilweise überspült wird, hinauf und gelangen auf
einem erdigen Pfad, der uns über den Wasserfall führt. Da es
leicht zu nieseln anfängt beeilen wir uns, wieder hinab zu
gelangen und
unser wohlverdientes Laobier zu geniessen. Unser Fahrer erwartet uns
schon besorgt anlässlich des leichten Regens und versorgt uns mit
Handtüchern und deutet uns den besten
Platz an einer mit einer Plane geschützten Garküche. Wir
geniessen das ausgezeichnete rote Curry und ... Schön ist es hier
im Land, so dass man wohl meist davon ausgehen kann, dass die
Regenschauer
nur kurz andauern; und so is es auch jetzt. Wir
können
also noch in
aller Ruhe den gigantischen Wasserfall geniessen, während sogar
einige Touristen am Fusse in einer grossen Gumpe baden - sie haben
anscheinend den Regenguss versäumt. Auch auf der Rückfahrt
steuert unser Fahrer noch ein Dorf an und fordert uns auf, dieses zu
besichtigen, er deutet an, uns auf der anderen Seite abzuholen. So
schlendern wir vorsichtig durch das etwas ausgestorben wirkende Dorf,
bis wir doch ein paar handwerklich beschäftigte Menschen
entdecken. Sogar eine schöne Pagode hat das Dorf. Auf der anderen
Seite sitzt bereits unser Guide bei einer Familie, die gerade dabei
ist, Reisnudeln herzustellen; wir sind eingeladen, das Spektakel zu
verfolgen.
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Tham Thing Höhle
Auf
unserem Reiseprogramm stand natürlich auch eine Fahrt auf dem
Mekong zu der heiligen Thing Höhle (Tham = Höhle) bei Pak Ou.
Wir
versuchen auf eigene Faust ein
Boot zu chartern. Man erklärt uns am kleinen Hafen, dass nun kein
Boot
mehr komme. Wir wollten aber sowieso wieder privat losziehen, was sich
bereits bei der Minibusfahrt als sehr angenehm herausstellte. Die
organisierten Unternehmungen, die man bereits in einer der
zahlreichen Touristenagenturen auf der Hauptstrasse im voraus buchen
kann, bieten meist das immergleiche Programm, in dem sie bei immer den
gleichen Dörfern vorbeischauen ("Tour X + 3 Dörfer" oder wenn
kürzer gewünscht "Tour X + 2 Dörfer"). So wird eifrig
recherchiert, ob uns nicht jemand fahren kann und schon ist auch ein
Bootsmann gefunden. Nach kurzer Zeit legt unser Kapitän allerdings
schon
wieder an und verschwindet erst einmal. Er kommt mit einer anderen
Person wieder zurück und deutet an, dass doch nicht er sondern der
andere uns fährt. Irgendwie seltsam aber uns kann es egal sein -
es scheint eben durchorganisiert zu sein, also steigen wir in das
andere Boot um, in dem bereits auch sein Sohn Stellung bezogen hat.
Auch diese Fahrt dauerte zunächst nur
eine
halbe Stunde, dann steuert das Boot auf
eine am Ufer befestigte im wasser schwimmende Station zu. Und siehe da,
so etwas haben wir auch noch nie gesehen: eine schwimmende Tankstelle.
Bis zu der
Thing
Höhle fährt man etwa 2 Std. mit beeindruckenden Bildern vom
Leben am Ufer und der dahinterliegenden Berglandschaft. In dem
Höhlentempel befinden sich zahlreiche Buddhastatuen
unterschiedlichster Grössen. Nach dem Besuch der Höhle
fährt uns unser Guide auf die andere Uferseite, wo kleine Lokale
wieder einmal ausgezeichnete Speisen kredenzen. Wir geniessen das
Essen, den Blick hinüber auf die
Höhle und beobachten das Geschehen unter uns am Fluss. Unser
Kapitän und sein Sohn bieten uns an, noch weiter ein Stück
den Seitenfluss Nam Ou hinauf zu fahren; wir möchten aber lieber
wieder zurück, denn die Strecke nach Luang Prabang
flussabwärts dauert auch noch einmal 1 1/2 Std und da gibt es ja
wieder so viel zu schauen! Auch den Besuch eines weiteren Dorfes lehnen
wir ab. Diese Angebote zeigen die Annehmlichkeit einer solchen privaten
Unternehmung: der Guide ist darauf eingestellt, sich den ganzen Tag
für seine Kundschaft freizuhalten. Einige werden jetzt
entgegenhalten: "ja, aber der Preis ist ja auch höher"; eine
Tagesunternehmung in diesem Stil kann man bei uns aber lange für
30 $ (da wir zu zweit sind, also für 15 $ pro Person) suchen.
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