logo Laos   -   Oktober 2005

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Luang Prabang Umgebung
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Tad Kuang Si


Schon beim Studieren des Reiseführers waren uns ein paar lohnenswerte Ausflüge in die Umgebung aufgefallen. Zum ca. 25 km entfernten Kuang Si Wasserfall (Tad = Wasserfall) sollte unsere erste Unternehmung werden. Unser Vermieter organisierte uns einen Minibus mit Fahrer und schärfte ihm ein, was er uns auf alle Fälle auch unterwegs dorthin noch zeigen sollte. Wir hatten irgendetwas von Reisschnaps und Hmong Dorf verstanden. Da der Fahrer kein Wort englisch verstand, begaben wir uns ganz in seine Führung. Nach einer halben Stunde etwa hielt er bei einem kleinen Dorf an und wir waren ganz froh darüber, ein paar Minuten Verschnaufpause auf der doch sehr holprigen Piste geniessen zu können. Er winkte uns, ihm zu folgen. Nun kam er mit zwei Frauen auf uns zu, die uns einen riesigen Behälter entgegenstreckten. Nun wussten wir, dass wir unseren Vermieter richtig verstanden hatten: hier handelte es sich um den Reisschnaps. Der Behälter wude geköpft, ein kleiner Bambusstab zurechtgespitzt, ein Plastikröhrchen daran befestigt und durch die oben herausschauenden Reiskörner bis zum Boden des Behälters gesteckt. Man sauge nun kräftig an dem Röhrchen und kommt so in den Genuss des Schnapses. Dieser schmeckte übrigens recht angenehm mild. So lässt es sich schon angenehmer weiterfahren. Nach einer weiteren halben Stunde hält er wieder an, um seine nächste Aufgabe zu erledigen. Wir befinden uns in einem Dorf, das von Hmongs bewohnt wird. Diese sind wohl ein Teil der Händler auf dem Textilmarkt von Luang Prabang. Auch hier verkaufen sie ihre Waren. Ein kleines Mädchen mit einem Kleinkind auf dem Rücken führt uns herum und besteht darauf uns auch den letzten Winkel im Dorf zu zeigen, wo es natürlich auch schöne Stoffe zu kaufen gibt. Wir sind ja schon Fans dieser farbenprächtigen Textilien geworden. Nur angesichts unserer bescheidenen Transportmittel (jeder hat einen Kofferrucksack zur Verfügung) halten wir uns wieder zurück. Jetzt geht es steil mit dem Minibus hinauf und wir spüren, nun sind wir dem Wasserfall ganz nah. Einige kleine aufgebaute Garküchen versprechen, uns nach unserer Besichtigung nicht verhungern zu lassen. Wir klettern zunächst einer Treppe am Rand des Wasserfalls, die von ihm teilweise überspült wird, hinauf und gelangen auf einem erdigen Pfad, der uns über den Wasserfall führt. Da es leicht zu nieseln anfängt beeilen wir uns, wieder hinab zu gelangen und unser wohlverdientes Laobier zu geniessen. Unser Fahrer erwartet uns schon besorgt anlässlich des leichten Regens und versorgt uns mit Handtüchern und deutet uns den besten Platz an einer mit einer Plane geschützten Garküche. Wir geniessen das ausgezeichnete rote Curry und ... Schön ist es hier im Land, so dass man wohl meist davon ausgehen kann, dass die Regenschauer nur kurz andauern; und so is es auch jetzt. Wir können also noch in aller Ruhe den gigantischen Wasserfall geniessen, während sogar einige Touristen am Fusse in einer grossen Gumpe baden - sie haben anscheinend den Regenguss versäumt. Auch auf der Rückfahrt steuert unser Fahrer noch ein Dorf an und fordert uns auf, dieses zu besichtigen, er deutet an, uns auf der anderen Seite abzuholen. So schlendern wir vorsichtig durch das etwas ausgestorben wirkende Dorf, bis wir doch ein paar handwerklich beschäftigte Menschen entdecken. Sogar eine schöne Pagode hat das Dorf. Auf der anderen Seite sitzt bereits unser Guide bei einer Familie, die gerade dabei ist, Reisnudeln herzustellen; wir sind eingeladen, das Spektakel zu verfolgen.
Tham Thing Höhle

Auf unserem Reiseprogramm stand natürlich auch eine Fahrt auf dem Mekong zu der heiligen Thing Höhle (Tham = Höhle) bei Pak Ou. Wir versuchen auf eigene Faust ein Boot zu chartern. Man erklärt uns am kleinen Hafen, dass nun kein Boot mehr komme. Wir wollten aber sowieso wieder privat losziehen, was sich bereits bei der Minibusfahrt als sehr angenehm herausstellte. Die organisierten Unternehmungen, die man bereits in  einer der zahlreichen Touristenagenturen auf der Hauptstrasse im voraus buchen kann, bieten meist das immergleiche Programm, in dem sie bei immer den gleichen Dörfern vorbeischauen ("Tour X + 3 Dörfer" oder wenn kürzer gewünscht "Tour X + 2 Dörfer"). So wird eifrig recherchiert, ob uns nicht jemand fahren kann und schon ist auch ein Bootsmann gefunden. Nach kurzer Zeit legt unser Kapitän allerdings schon wieder an und verschwindet erst einmal. Er kommt mit einer anderen Person wieder zurück und deutet an, dass doch nicht er sondern der andere uns fährt. Irgendwie seltsam aber uns kann es egal sein - es scheint eben durchorganisiert zu sein, also steigen wir in das andere Boot um, in dem bereits auch sein Sohn Stellung bezogen hat. Auch diese Fahrt dauerte zunächst nur eine halbe Stunde, dann steuert  das Boot auf eine am Ufer befestigte im wasser schwimmende Station zu. Und siehe da, so etwas haben wir auch noch nie gesehen: eine schwimmende Tankstelle. Bis zu der Thing Höhle fährt man etwa 2 Std. mit beeindruckenden Bildern vom Leben am Ufer und der dahinterliegenden Berglandschaft. In dem Höhlentempel befinden sich zahlreiche Buddhastatuen unterschiedlichster Grössen. Nach dem Besuch der Höhle fährt uns unser Guide auf die andere Uferseite, wo kleine Lokale wieder einmal ausgezeichnete Speisen kredenzen. Wir geniessen das Essen, den Blick hinüber auf die Höhle und beobachten das Geschehen unter uns am Fluss. Unser Kapitän und sein Sohn bieten uns an, noch weiter ein Stück den Seitenfluss Nam Ou hinauf zu fahren; wir möchten aber lieber wieder zurück, denn die Strecke nach Luang Prabang flussabwärts dauert auch noch einmal 1 1/2 Std und da gibt es ja wieder so viel zu schauen! Auch den Besuch eines weiteren Dorfes lehnen wir ab. Diese Angebote zeigen die Annehmlichkeit einer solchen privaten Unternehmung: der Guide ist darauf eingestellt, sich den ganzen Tag für seine Kundschaft freizuhalten. Einige werden jetzt entgegenhalten: "ja, aber der Preis ist ja auch höher"; eine Tagesunternehmung in diesem Stil kann man bei uns aber lange für 30 $ (da wir zu zweit sind, also für 15 $ pro Person) suchen.
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