Nong Kiao
(Fortsetzung)
Am
nächsten Morgen treffen wir uns mit den anderen Teilnehmern
unserer
ja bereits gebuchten Unternehmung vor dem Büro von Holmes,
welches ganz in der Nähe der Brücke über den
Nam Ou ist. Wir bekommen zwei sehr nette Führer zur Seite
gestellt, die unsneben der
Brücke hinab zum Nam Ou bringen. Dort geht es auf eines der
üblichen Boote und dann den Fluss hinauf. Wir geniessen die
Fahrt, die uns die lebendigen Eindrücke des Geschehens am
Fluss darbietet und immer
wieder von lebhaftem Winken begleitet wird. Ab und
An wird das Boot durch heftige Stromschnellen durchgerüttelt,
aber unser Kapitän hat alles im Griff. Nach einer dreiviertel
Stunde legen wir unterhalb eines Dorfes an. Die Guides wollen uns ein
Dorf zeigen, in dem sich die einzigen Schule weit und breit befindet.
Es ist keines der üblichen Dörfer, die auf Touristen
eingestellt ist, in dem die Bewohner sofort auf die
Ankömmlinge zuströmen, um ihre kleinen Waren
anzupreisen. Einer unserer Guides spricht sehr gut englisch und
erklärt uns einiges Interessantes zum Dorf. Wie
gesagt besitzt es eine Schule, zu der auch
Kinder jeden Tag aus anderen Dörfern per Boot anreisen. In Laos
wird von den Eltern Schulgeld erhoben.Kinder
von Eltern, die sich das nicht leisten könnten,
können die Schule auch umsonst besuchen! Das Dorf hat auch ein
kleines Wat, das aber derzeit keinen eigenen Mönch beherbergt,
da dieser für sehr viel Dörfer zuständig ist
- Mangel an Nachwuchs. Als wir auf die Scgule am anderen Ende des
Dorfes zugehen, kommen die Kinder aus ihen Klassenzimmern (zwei an der
Zahl, eines für kleinere und das andere für
ältere Schüler). Die Lehrer lassen es
gewähren und laden uns ein, die Klassen zimmer anzuschauen.
Wir dürfen fotografieren und die Schüler sind
äusserst neugierig. Langsam verlassen wir wieder das Dorf, das
uns wirklich sehr gut gefallen hat und kehren zum Boot zur Weiterfahrt
zurück.
 Nach
einer weiteren halben Stunde legen wir unterhalb einer kleinen
Ansiedelung an. Von hier aus führt uns ein Pfad
hinter dem Dorf zunächst durch Reisfelderüber einen
Bach und weiteren Reisfeldern und manch kleinen Bambushütten
vorbei bis zum Waldesrand am
Bergmassiv. Obwohl
man bisher nur ca. 1 Std. gegangen ist, macht uns die
aussergewöhnliche Hitze doch etwas zu schaffen. Unser Ziel
sind Wasserfälle im dichten Dschungel.
Während des Anstiegs im Wald treffen wir auf drei Frauen, die
gerade rasten und sich einige Pampelmousen von den Bäumen
über uns geholt hatten. Sie bieten uns einige Früchte
an, die sehr dickschalig und sehr sauer waren. Unsere Guides
entwickelten sofort den Ehrgeiz einige Früchte für
uns zu ernten, in dem sie mit Stöcken nach ihnen warfen. Der
Erfolg war eher mager. Nach einer weiteren halben Stunde hatten wir die
Wasserfälle erreicht. Hier gab es kein Halten mehr. Kleider
runtergerissen, Badeklamotten an und hinein in die Gumpen unter dem
Wasserfall. Anschliessend gab es dann ein kleines Mittagessen, welches
die Guides mitgebracht hatten und uns auf Palmenblättern, die sie
zuvor mit ihren Macheten abschnitten, anrichteten. Plötzlich
bemerkten einige Teilnehmer, dass sie Blutegel an ihren Füssen
hatten. Professionelle Entfernung gab es durch unsere Führer.
Dennoch brach man nun gern wieder auf. Gefährlich ist dies ja
nun überhaupt nicht; in der Medizin werden Blutegel ja auch
zur Therapie angewandt. Der Rückweg ging natürlich
wieder durch die Hitze, so dass die schöne Erfrischung am Boot
angekommen wieder vergessen war. Dennoch bot die Rückfahrt
nach Nong Kiao wieder spannende Einblicke in das Leben am Fluss. Die
Anstrengung war jedoch einigen anzumerken. Ja und morgen gehts wieder
per Boot auf dem Nam Ou zurück nach Luang Prabang.
|